Samui? Samui!David's Neighbour's Notizen über sein Leben als Auswanderer auf der Insel Koh Samui in Thailand. Auf Deutsch, und so...

Ich und meine Blog-Depression

Nun mal Butter bei die Fische: Wenn man die Entwicklung der Einträge hier in der Die Schreibbloga.de über die Jahre hinweg betrachtet sieht man einen Trend zum Nichts.

Ich gebe zu, ich habe das Blog etwas vernachlässigt.

Wobei, eigentlich habe ich es nicht vernachlässigt. Ich habe es jede Woche besucht, gecheckt, upgedatet, hier und da ein bisschen geputzt, gehegt und gepflegt, Einträge geschrieben und nicht veröffentlicht, Einträge gelöscht, Farben geändert…

Ich mag mein Blog. Es hält meine Entwicklung über die vergangenen 10 Jahre fest. Ich sehe mich als dummen naiven Thailandanfänger, als enttäuschten Looser, als sarkastischen “Wahlbeobachter”…

Was ich nicht mag, seid ihr, die Besucher.

Die Stummen: Es ist ok, ich sehe die Statistiken, ich sehe euch zwei!

Die Sextouristen mit Frau im Isaan: “Unter Thaksin war alles besser”, “Du weisst ja gar nicht, wie das wirklich funktioniert” usw.

Die Spammer: “Cialis, Viagra und alles was du brauchst um deine Frau glücklich zu machen”…

Die Rechtschreibnazis: “Ey, Cambodia schreibt man Kambodscha”, “Da hast du wohl ein Komma vergessen” und so weiter und so fort. Nutzloses Wissen.

Die Trolle: Leute, die auf Jahre alte Einträge ihre Kommentare posten und sich nicht entblöden, mit mir lange Email-Diskussionen anzufangen.

Und mehr Leser gibt es auch nicht wirklich hier.

Was ich auch nicht mag ist die berühmte “Schere im Kopf”, die verdammte Selbstzensur, um Himmels willen nichts zu schreiben was irgendwem hier oder dort nicht passen dürfte.

Wirklich deprimierend.

Und so überlegte ich mir, als ich neulich die Domain zu verlängern hatte, warum ich überhaupt dieses Wrack von Weblog noch weiter führen sollte.

Bis es mir einfiel: Wegen mir selbst. Als ich gegen 1994 anfing, Weblogs zu beschreiben, tat ich dies aus einer eher exhibionistischen Regung heraus. “Ins Internet so schreiben, was heute alles so passiert ist…”

Tja, könnte man auch heute noch so machen…

Ich denke mal, ich werde mich für ein paar Tage oder Wochen auf die alten Zeiten besinnen und nur für mich vor mich hin tippen und dann wieder die Frage stellen, warum ich dieses Wrack von Weblog überhaupt noch weiter führen sollte und eine Entscheidung treffen.

Soviel zu diesem Thema.

Ausgestempelt

Nach Meldung von HDVIsa, Koh Samui’s größter Border-Run-Company, hat es sich an den Grenzen Thailands erstmal ausgestempelt. Die Immigration vergibt keine Einreisestempel mehr sondern verlangt, dass man bei der Einreise ein gültiges Visum im Pass hat. Bisher erhielt man bis zu viermal einen Einreisestempel für 30 Tage, konnte also gut 4 Monate ohne Visum Thailandurlaub machen:

URGENT VISA INFORMATION: Starting IMMEDIATELY the Immigration at Thailand borders does not issue visa on arrival entry stamps anymore. On arrival you need to have a valid visa in your passport (Tourist, Non B, Non O, aso.) or you will not be able to enter Thailand. You will not get 30 days on arrival without a valid visa!

Please share this information.

[via HDVisa ]

Tausende Enten auf der Straße

Man kann ja so einiges auf den Straßen Thailands erleben, angefangen von Tieren (Ochsen, Hunden, Schlangen) die mehr oder weniger gemütlich die Straße entlang reisen, über Rostlauben die mit Seilen zusammen gehalten werden hin zu Mopeds mit 6 oder mehr Passagieren.

Enten jedoch sind mir noch nie begegnet. Bin mir nicht sicher wie ich auf die Enten oben im Video reagieren würde…

Schwerter und Federkiele

Wenn General Prayuth Chanocha nicht gerade demokratisch gewählte und undemokratisch bedemonstrierte Regierungen von ihren den Fortschritt behindernden Positionen wegputscht nimmt er schon gerne mal den Bleistift in die Hand und schreibt gefühlvolle Balladen nieder. So geschehen vor ein paar Tagen, als er ein Lied veröffentlichen lies, das die nationale Einheit herbeibeschwören soll. “Vertraut uns einfach, wir fragen nur nach mehr Zeit” usw…

Leider ist das offizielle Video zum Song ganz im Stil der Junta gehalten: Schwarzer Text auf weissem Grund. Die auf Youtube hochgeladene Ballade von der (nach Thailand) zurück kehrenden Glücklichkeit hat an ihrem ersten Tag 200.000 Abspielungen erfahren, in den nachfolgenden 10 Tagen etwa 80.000.

Egal. Ist ein netter Song, gespielt von der Königlichen Thailändischen Armeeband. Ich warte noch auf den Remix.

[via Nation Multimedia ]