Samui? Samui!David's Neighbour's Notizen über sein Leben als Auswanderer auf der Insel Koh Samui in Thailand. Auf Deutsch, und so...

Oh, if I could get some sleep

Insomnia von Faithless war damals, ich glaube so gegen 1996, eine kleine musikalische Revolution. Endlich wurde der Bass wieder für etwas Sinnvolleres als Eurobeat (Ronnymusik) eingesetzt. Die Rettung kam wie häufig von der Insel. Eine neue Phase der Musik hatte gerade begonnen. Ich frage mich manchmal, was aus C&C-Factory (hie?en die Produzenten so?) geworden ist. 10 Minuten-Mixe mit der geradezu manischen Wiederholung einzelner Zeilen in immer bassigeren Variationen. Ja. Was waren wir jung. Wir hatten die ganze Welt in den Händen.

Aber hören wir auf mit diesem Retrogequatsche. Ich stelle fest, dass mein Körper aufgibt. Was genau ihn belastet, wei? ich nicht. Oder ich wei? es und würde es nicht zugeben. Fakt ist, dass ich seit vergangenem Sonntag nur noch aller zwei Tage schlafe. Die Nachtphase dazwischen liege ich hellwach und überfliege verschiedene Themen (die mich otherwise nicht vom Schlafen abhalten könnten). Es hat den Anschein, dass ich in den Nächten da ich schlafe nicht aus Erschöpfung schlafe, dann wäre ich nicht erholt am Morgen. Bin ich aber. Zumindest sagen die Signale das.

Alles in allem wäre es kein Problem, nur noch aller 40 Stunden zu schlafen, wenn ich Bescheid wüsste, dass dem so wäre. Das würde auch die Koordination von Arbeitszeiten und au?erberuflichen Aktivitäten mit eventuellen Besuchen überaus erleichtern und weitere Möglichkeiten eröffnen. Da ich diese Phasen nun 4mal durchgemacht habe nehme ich auch an, dass es ein fester Rhythmus werden wird, sich eine Weile so hinziehen wird. Muss ich mir also eine Beschäftigung für die wachliegenden Nächte ohne Besuch suchen. Nur so rumzuliegen, dem grünen Licht der Moskitofalle zu lauschen und auf die befreienden Hahnenschreie zu warten macht keinen Spass. Ich mag Ergebnisse. Progress. Fakten. Entwicklung. Warten und Wiederkäuen ist krank.

Für heute Nacht (bin eben von einem überaus erholsamen 5-Stunden-Schlaf erwacht, kann es also kaum erwarten heute Nacht nicht schlafen zu können) habe ich mir gedacht, ich remixe mal wieder irgendeinen Song. Dummerweise hab ich noch keine passende Software hier. Schade schade. Eine weitere Option wäre übrigens der Besuch einer, ähm, murmel, hüstel, Disko. Ich habe das Gefühl (und das Wissen aus einem vorhergehenden Besuch) dass die Musik da der meiner vergangenen schlaflosen Nächte entspricht, so dass es stromsparend wäre und durch die eher nicht eigenbestimmte Abfolge der Titel eine interessante Erfahrung sein könnte.

(Erfahrene Psychologen würden jetzt einen Zusammenhang aus der musikalischen Explosion in meinem Kopf am Sonntag vor einer Woche beim Besuch ebendieser Disko und meiner Schlaflosigkeit herstellen, da eben dieser Besuch auch den Beginn meiner Schlaflosigkeit darstellt. Aber erfahrene Psychologen gibts hier nicht und die Laienpsychologen (angeführt von mir) ergehen sich in den Untiefen platitüder Miss-Interpretationen. Habe ich schon mal erwähnt, dass ich in Deutsch nie wirklich gut war, weil die Lehrer meinen Interpretationen nicht folgen können? Ich hatte einmal eine 1 auf einen Aufsatz zum Thema “Heimat” unter den die Lehrerin schrieb: “Ich kann Ihren Gedankengängen nicht folgen, glaube aber, dass sie für Sie richtig und stimmig sind.” Wer gar nicht erst versucht, aus seinen eingerosteten Denkpfaden auszubrechen, kann und wird nicht bla bla fasel fasel laber laber…

Jedenfalls kann ich nicht schlafen.

Heute Nacht habe ich übrigens geträumt, dass Michael Oldfield anrufen würde und endlich mal ein Treffen mit mir ausmachen wöllte. Ich, überaus froh und geehrt, sage fast zu, dann fällt mir ein, dass ich hier in Thailand sitze, sage ihm das und er meint, naja, nach Thailand komme er in nächster Zeit nicht. Dann stellte ich fest, dass das Handy sowohl seinen Namen als auch seinen Aufenthaltsort anzeigte, was mit dem SL55 von Siemens so nicht funktioniert und erwachte darüber (mit der Hand und dem imaginären Handy am Ohr. Ein überaus bemitleidenswerter Anblick, denke ich. Mal abgesehen davon, dass der Held meines dritten musikalischen Entwicklungsschrittes erst heute anruft und nicht schon 1991. Allerdings hatte ich damals auch noch kein Handy. Was ich als Erklärung kurz gelten lassen möchte.

Trent kommt auch nicht nach Thailand.

Es hilft alles nichts, ich muss Björn Karllsen wieder treffen.

Ich finde übrigens den Tuff-Mix von Insomnia überaus nett. Nur um den Kreis zu schlie?en und wieder zum titelgebenden Thema zurückzukehren. Faithless waren eine Befreiung.

PS: Jetzt sind auch noch die Batterien vom MP3-Player leer. Muss ich halt arbeiten gehen.

Fahrenheit

Nummer 1 der thailändischen Charts ist eine Band namens “Fahrenheit”. Zumindest denke ich, dass das der Name ist, denn das Symbol ist ein als Flamme stilisiertes F und Fahrenheit steht als einziges englisches Wort auf der CD. Ansonsten sind die Bandmembers (yeah, Fachenglisch) in Eis eingefroren. Sehr stylisch, schon dafür haben sie den ersten Platz verdient. Man stelle sich eine Mischung aus “Ich wäre gerne eine Korn-Band”-Gehabe mit leichtem weiblichen Gesang vor. Wobei das Korn-Getue nur manchmal durchkommt. Sonst klingts nach Puschelpop. (Nein, kein Schreibfehler. Hab zweimal nachgesehen). Soweit ich mich erinnere, entspricht die Stimme in etwa der einer Freundin einer Freundin, die “früher” in der wohl geilsten regional erfolgreichen Band sang (und die soweit ich mich erinnere die geilste Breakline eines Songs singen konnte.). Wobei sie manchmal auch wie die Sängerin von Mana klingt. Naja.

Jedenfalls klingt “Ich wäre gerne eine Korn-Band”-Musik mit thailändischem Gesang überaus nett. Im Sinne von “oh. nett. kann man (häh? muahahaha, was war denn das? jedenfalls sagte ich gerade) hören. hmm. klingt nett. (muahahahaha, tschampschah, muahahahaha. was das wohl hei?t)”.

Jedenfalls lohnt es sich für diese Band, einen etwas dickeren Bassisten zu haben. Ich kenne da noch ein paar Bands mit dickem Bassisten die erfolgreich sind (ähm, waren. leider).

Nummer 6 der internationalen Charts in Thailand ist übrigens “Die Skorpions”. So. Jetzt dürfen wir alle mal 5 Minuten herzlich lachen.

PS: Hmm. Klang nur die ersten 10 Minuten wie Korn. Danach ist es nur noch Puschelpop (nein, donnerwetter, das ist kein Schreibfehler).

PPS: Tschamptschah hei?t übrigens Bahnsteig. Ich hab das nachgeschlagen. Sehr romantisch.

Wochenend und Sonnenschein

Nein, liebe Leute, so gehts nun wirklich nicht. Es ist hier dunkel wie kurz vorm Sonnenuntergang, es stürmt und der Himmel sieht bedenklich nach langanhaltendem Regen aus. Ich bin ja schon froh, dass ich noch ins Büro gekommen bin, so muss ich nicht in meiner kleinen Hütte hocken und hab einen schnellen Rechner. Aber eigentlich wollte ich ja mal komisch aussehende Steine ansehen.

Soviel zum Thema Planung.

Muss ich halt irgend ne tolle Blogsuchmaschine entwickeln. Wobei Blogs. Naja. Absteigender Ast und so.

PS: Stimmt. Man schreibt nicht “dunkel wie”. Richtig muss es hei?en “dunkel als wie da wo”. Ich bitte vielmals um Entschuldigung.

PPS: Es regnet jetzt seit über einer Stunde. Inzwischen bin ich mir nicht mehr so sicher, ob es “nur ein kleines Unwetter” ist, weil man die Spitze des Berges gegenüber nicht mehr sehen kann. Es hat sich zu einem richtigen Gewitter ausgewaschen. Die Stra?e ist ein Fluss. Regen und Luft sind kalt. Es ist dunkel wie kurz nach dem Sonnenuntergang. Es donnert (was anders klingt als in Deutschland) und blitzt. Nur der Strom, der ist noch da. Und, was ich nun gar nicht erwartet hätte, die Fenster hier sind dicht.

PPPS: Man kann nun gar keinen Berg mehr sehen. Die Palmenspitzen auf der gegenüberliegenden Stra?enseite sind in den Wolken verschwunden. Koh Samui ist eingehüllt in eine graue Masse. Ist dies das Ende? Wird die Sintflut uns alle verschlingen? Bestimmt nicht, denn Rolands Gärtner Nummer zwei (Roland ist der Cheffe von IT-Zentrum und hat drei Gärtner) klaubt schon runtergefallene Blätter aus den Regenrinnen. Wie auch immer. Das ist hier so wie anderswo. Hat man was vor am Wochenende, regnet es.

PPPPS: Es ist jetzt halb eins und es regnet immer noch. Mich würde dann schon mal interessieren, wer mir das Märchen vom Regen erzählt hat, der hier zwar stark aber nur 10 Minuten fallen soll. Und derjenige, der die Story von “die Regenzeit ist vorbei” gebracht hat, kann gleich mitkommen.

Broadcast Message from root@tezcatlipoca

(somewhere) at 9:17 ...<br /> Warning power loss detected on UPS tezcatlipoca<br /> Power failure on UPS tezcatlipoca. Running on batteries.

Hmm. Ich kann ja mal um die Insel fahren. Oder Tische kaufen. Oder einfach nur in die Gegend starren. Oder was man sonst so mit einem stromlosen Tag anfangen kann.

Update: Marf. Strom ist wieder da. Nichts mit rumstarren

Mediadaten

Thailand ist nicht nur in Hinsicht auf die Gestaltung von Internetseiten Entwicklungsland — auch die Mediadaten (Songtitel und Interpreten von Musik-CDs) werden von den “Medienunternehmen” nicht gewartet. Ich habe hier 8 CDs rumliegen, bei denen nur eine einzige beim Einlegen im (von mir verwendeten) Mediaplayer (ungenannten Namens) Ergebnisse in Form von Songtiteln brachte (und das auch nur, weil die Platte auf Platz 1 der Thaicharts steht). Klar. Ich kann das alles selber eingeben. Super. Das Problem ist nur, dass man hier nicht einfach nur Buchstaben auf der Tastatur hat, man muss auch noch Sonderzeichen vor und hinter den Buchstaben einbauen. Ziemlich doof.

PS: Gemerkt? Ich erlerne gerade die Methode Texte ohne Umlaute zu schreiben, was daran liegt, dass meine Thaitastatur immer noch keine Umlaute kann. Aber es wird.

PPS: Nein, ae, oe, und ue sind mitnichten akzeptabel ;)