Samui? Samui!David's Neighbour's Notizen über sein Leben als Auswanderer auf der Insel Koh Samui in Thailand. Auf Deutsch, und so...

Iñtërnâtiônàlizætiøn

Heute Mittag saßen wir (drei Deutsche) mit einem Spanier, der jahrelang in Berlin gelebt hat und einem Engländer, der an unterschiedlichen Orten gelebt hat beim Essen. Der Spanier (Juan, seltsamerweise klingt sein Name wie “Wuann” statt “Chuan”) spricht sehr gut (und sehr schnell) Deutsch, der Engländer (James) versteht es gut, spricht aber weniger gut (er meint das, auch wenn ich das nicht finde). Die Unterhaltung wurde in Deutsch und Englisch geführt, Englisch nur, um James zu erklären, was gerade gesagt wurde. Witzig war, dass die beiden sich am Ende dann über die deutsche Sprache unterhalten haben und meinten, dass sie schon recht seltsam sei wegen der vielen Homonyme. Ok, sie verwendeten Homonyme nicht als Wort, aber das traf es dann schon. Beispielsweise kam der Vergleich mit “wie” (like) und “als” (as) auf den Tisch und dass selbst viele Deutsche sagen “Ich bin größer wie er”. (Wobei ich jetzt nicht weiß, wo genau Juan das nun wieder her hat ;)

Thai wurde am Ende als schwerer als alle anderen Sprachen erkannt, weil mit den vielen Konsonanten und Vokalen und vielen zusätzlichen Wörtern man schon ein bisschen mehr zusammenbauen muss, um einen Satz herauszubringen. Man sagt bspw. bei der Benennung von Mengen immer ein kleines Wort zusätzlich, dass die Art nochmal beschreibt. Ein Blatt Papier. Wobei die Einheiten für jedes Objekt nochmal einen eigenen Namen haben. Ich habe auch schon festgestellt, dass recht häufig mitten im Satz ein ka (Frau) oder krap (Mann) eingeworfen wird, je nachdem mit wem man spricht, was bei Fehlen als unhöflich empfunden wird.

Kalt

So. Heute war dann eine richtig kalte Nacht. Ich fror so sehr vor mich hin, dass ich das erste Mal in Thailand unter statt auf der Decke schluf. Jedenfalls war zusätzlich Vollmond, was mich recht wenig schlafen lie?, da die Hähne die ganze Nacht durch meinten, den Morgen ankündigen zu müssen und ich auf “äh hiäh hiäh” bereits konditioniert bin. Ich stieg also frühmorgens aus den Federn, bereitete mein ?u?eres für ein halbwegs annehmbares Aussehen vor und wollte frisch und frei ins Büro motobiken. Das Motobike war nass. Tja, ich ging wieder rein, holte ein Handtuch und putzte die relevanten Stellen trocken, warf das Handtuch in die Hütte und bestieg mein Motobike.

Und drückte den Starterknopf.

Au?er einem lauten Knattern und Krachen tat sich nichts. Tja dachte ich, irgendwo hast du mal gehört, dass das mit ein bisschen Ausdauer schon wird. Also knatterte ich gut 10 Minuten in der Gegend rum bis ich die ganze Häusergruppe wach hatte. Nichts tat sich. Schlie?lich nahm Fabio ein Herz und zeigte mir, dass es auch andere Möglichkeiten als einen Starter gibt.

Irgendwann dann tuckelte ich zufrieden dem Büro entgegen und dachte über Mopeds nach, die nur unter Temperaturen ab 20 Grad und gro?er Trockenheit arbeiten.

Die Hauptinformation dieses Eintrages war aber, dass es heute Nacht fürchterlich kalt war ;)

Connectivity

Gestern war ein einfach fürchterlicher Tag. Ich hab es mir gut gehen gelassen und bis 12 Uhr ein gewisses Hörbuch hörgelesen, als ich mich entschied, schon ein paar Stunden vor meinem Telefondate mit Schnute ins Büro zu gehen und ein bisschen Mails zu lesen, an Webseiten rumzuschrauben. Im Büro angekommen genoss ich die leere Atmosphäre unseres zwei Tische großen Gro?raumbüros, startete den Rechner, verkabelte ihn und kam nicht online. Die nächste Stunde verbrachte ich dann mit Fehleranalyse und diversen Neustarts (konnte ja sein, dass es ausnahmsweise am Betriebssystem lag). Nichts ging. Die Blockade konnte ich dann bis hinter das WLAN zurück verfolgen, im Prinzip die letzte Stelle, an der ich etwas ändern könnte. Vermutlich hatte man uns einen Riegel vorgeschoben.

Jedenfalls packte ich mein Notebook ein und nahm mir vor, zu Hause lokal einen Server zu starten und eben dort zu arbeiten. Dort angekommen begann das ganze Verkabeln wieder. Diesmal wollte der Server nicht starten. Weder unter Linux noch unter Windows. Schön dachte ich mir und wurde langsam sauer. Im Kopf entspann sich eine ?berlegung zu Sinn und Unsinn einer online arbeitenden Unternehmung ohne Anbindung zum Internet, zum Wert meiner Arbeitsressourcen, wenn man mich nicht online kommen lässt und verschieden anderes marktwirtschaftliches Gefluche. Jedenfalls hatte ich mich nach einer Stunde so hochgesteigert, dass ich weiter ein gewisses Hörbuch hörlas.

Jedenfalls ergab es sich, dass gegen fünf das Buch zu Ende war. Ich setzte mich wieder auf mein Moped und fuhr ins Büro. Das gleiche Ergebnis.

Den Rest des Abends verbrachte ich dann mit “Memento” linear gesehen und meinen Gedanken dazu, dass es mir gelingt auch in dieser Umgebung überaus nörgelig zu werden, wenn man mich vom Internet abschneidet.

If you want an evil kampfmaschine, kappt my internet!

Ich nehme an, dass sich heute auch wieder nichts tun wird, womit dieser Eintrag leicht obsolet irgendwann eingestellt wird, wenn heute bereits gestern und gestern vorgestern ist oder schon viel früher. Und überhaupt.

PS: Es hat sich nichts getan und inzwischen ist Montag und immer noch geht nichts. Nett. Wenigstens hat 5Phase auf dem Flur gegenüber auch keine Anbindung. So entsteht vielleicht ein bisschen Prioritätsdruck.

PPS: Jetzt ist es 15 Uhr, wir sind online, aber mit ca. 0.5kB, wenn überhaupt. Seiten laden nicht. Mails kommen nicht an. Super.

Wie man kaputte Motorräder zurück gibt

Das vermutlich nicht letzte Kapitel meiner gestrigen Erlebnisse durfte ich eben erleben. Gegen 11 schneite Gilbert (Schillbär), der Franzose mit den vielen Mopeds, herein und präsentierte mir stolz den Schlüssel zu “meinem” Moped. Kostenpunkt 2500 THB im Monat. Das sind 50 Euro, was für ein Moped nicht schlecht ist.

Jedenfalls war ich plötzlich stolzer Besitzer zweier Mopeds. Mein Urwaldmoped und das “Neue”. Ich entschied mich recht spontan, mein Geld zusammen zu kratzen und das “alte” Moped zurückzubringen. Gesagt, getan. Der Mopedverleiher, ein recht stämmiger eher haiwaiianisch aussehender Thai, grinste mir weniger erfreut entgegen, als ich ihm die Story mit dem Laster erzählte, fragte mich, ob ich heil geblieben bin und betrachtete ausgiebigst meine verschiedenen Wunden. Anschlie?end rief er einen anderen Mann herbei (vermutlich der Hausmechaniker), der dann ehrwürdig mit dem Moped eine Runde fuhr und anschlie?end detailliert und merkwürdig wortreich auf Thai erklärte, was alles kaputt sei. Nach ein bisschen Hin- und Her einigten wir uns auf 500" /> (10 kleine Euros) zusätzlich zu den 200 THB pro Tag, ich durfte zahlen, wurde verabschiedet und mitleidig gefragt, ob ich nicht zum IT-Komplex zurückgefahren werden wolle (der IT-Komplex ist etwa 300 Meter entfernt).

Ein nettes Ende für einen so unnetten Sturz.

Und gleich nochmal für eine ganz bestimmte Audienz: Nett (ja, das Wort ist wirklich nett zu gebrauchen :).

Im Ergebnis dieser ganzen Aktion bin ich zwar pleite, aber halbwegs gesund. Spenden bitte an die üblichen Kanäle :)

PS: Wenn man bedenkt, dass man hier umgerechnet mit 100 Euro die Woche über die Runden kommt und dabei noch soviel Unfug anstellen kann… sehr fein, da bleib ich doch noch ein paar Wochen.

Die Akte Fanta

Da ich gestern abend gleich aufs Bett geglitten und heute morgen ausnahmsweise ohne Zwischenfälle auf Arbeit gekommen bin, gibt es nichts zu berichten, also erzähle ich euch mal was über Fanta.

Fanta ist das in deutschen Landen gerne als “sü?es Gesöff” abgetane Produkt einer Zuckerlösung, eines chemisch hergestellten Fruchtgeschmackes und einer Farblösung. In den Ländern, die ich bisher besuchen durfte, war Fanta so etwas wie eine Konstante. Immer gleich. Immer flüssig. Immer trinkbar.

Dachte ich mir auch hier. Im Tesko (ich sehe schon, ich muss am Wochenende mal die gro?e Tesko-Reportage starten) jedenfalls kaufte ich mir dann vergangenes Wochenende zur Gemütsstreichelung zwei verschiedene Fantas, eine grüne und eine rote. Zuhause angekommen wurde die rote sogleich geöffnet, “Fein” dachte ich mir, “schmeckt sicher nach Beeren oder so”. Schmack sie nicht. Sie schmeckte, nun ja, irgendwie rot. Und überaus sü?. Fruchtig auch, aber was für eine Frucht das war, konnte man (der Autor dieses Blogs) nicht herausfinden. Naja. Dachte ich mir, nimmste mal die andere Flasche zur Hand. Grün. Schön. Wie also mag sie schmecken? Nach Apfel? Guarana? Sie schmeckte, nun ja, irgendwie grün. Und überaus sü?. Fruchtig auch, aber was für eine Frucht das war, konnte man (der Autor dieses Blogs) nicht herausfinden.

Was haben wir gelernt? Fanta schmeckt sü?. Das wars aber auch schon. Wenigstens war kein Fischgeschmack dabei.