Samui? Samui!David's Neighbour's Notizen über sein Leben als Auswanderer auf der Insel Koh Samui in Thailand. Auf Deutsch, und so...

Learning to drive

Bei dem, was ich so in meinem kleinen Leben schon alles erlebt habe wundert es mich schon, dass ich noch keine Falten oder andere bleibenden Abnutzungserscheinungen genossen habe. Vermutlich hat mein Rettungsring heute morgen auch seinen Anteil gehabt.

Flugstunden

So. Vor ungefähr einer Stunde verlie? meine Maus plötzlich der batteriell betriebene Strom. Ich dachte mir, fährste schnell heim und holst neue, so ne Unterbrechung kann nicht schaden. Gedacht, getan. Ich fahre vor mich hin, auf unsere Waldstra?e hinauf. Mir kommt ein Laster entgegen, sehr schnell. Das war nicht etwa das erste Mal, dass ich einen Laster auf der Gegenspur hatte, also bremste ich ein bisschen und fuhr weiter links. Der Laster beschleunigte, fuhr an mir vorbei. Mit ihm kam ein Schwall Luft, der mich nach links drückte, ich bremste, dummerweise auf einer Sandspur.

Das nächste das ich genau wei?, ich sitze im Gras, neben mir mein Moped leise tuckernd, meine Brille irgendwo im Gebüsch. Zwischen dem Laster und dem Gras hörte ich Glas splittern, meinen Helm wegfliegen und sah mein Moped über mir. Kurz darauf kamen zwei Thais auf einem Moped, halfen mir auf, stellten alles wieder auf und fragten, ob alles in Ordnung sei. War es, ich fühlte das Blut über die Augenbrauen flie?en, aber es war in Ordnung. Meine Brille stellte sich nach kurzem Suchen als intakt heraus, was ich splittern hörte, war der Spiegel des Mopeds. Ich packte mich zusammen und fuhr heim.

Nicht dass wir uns falsch verstehen. Ich bin brav ne 30 gefahren, so schwer kann das ganze Geschehnis nicht gewesen sein. Dass der Laster trotzdem eine solche Wucht entwickeln würde, habe ich nicht erwartet. (Ich hätte auch nicht erwartet, dass der Laster anschlie?end seelenruhig weiter fährt.)

Jedenfalls habe ich zuhause ein wenig an mir rumgedoktert, Bestandsaufnahme gemacht (rechter Zeigefinger abgeschabt, beide Ellenbogen (oder eher Unterarme?) aufgeschlagen, Nase zerkratzt, Sch??rfwunde an der Stirn, beide Handfl??chen aufgeschürft, Hose ehemals grau nun grün.), die Wunden desinfiziert (Leute, glaubt nicht, was auf der Verpackung von Hansaplasts Desinfektionsspray steht! Es brennt wie Sau!) und mein Selbstbewustsein gestreichelt.

Jetzt sitz ich wieder auf Arbeit, versuche den rechten Zeigefinger nicht zu verwenden und mein Notebook nicht allzusehr mit den Handflächen zu beschmieren. (Ich hätte gedacht, dass die Wunden schneller trocknen.)

Ich glaube Mopedfahren macht immer noch Spa?, gibt ja nicht nur Laster hier im Verkehr, aber eventuell sollte ich es etwas langsamer angehen lassen in nächster Zeit (so das überhaupt geht). Und was passiert wäre, wenn ich wie gestern ohne Helm gefahren wäre, da mag ich gar nicht dran denken.

Kinder: Tragt immer einen Helm im Stra?enverkehr!

PS: Und keine Bitterschokolade mehr im Haus. Schrecklich.

In the laundry Pt.II

(Schrieb ich schon mal, dass ich beim Titel immer an “In the navy” gesungen von irgendeinem russischen Männchor und den Leningrad Cowboys denken muss? Nein? Ist hiermit geschehen.)

Frohgemut machte ich mich gestern mit meinen zusammengekratzten 160" /> auf den Weg zur Laundry. Die Sonne schien, mein Moped war vollgetankt — was sollte mir schon entgegentreten? Ein Mann trat mir dort angekommen entgegen und verlangte 170 THB. Ich also heim, 10 THB aus der Portokasse gekratzt und wieder hin. Der Mann war weg und ich konnte mich mit der jungen Frau unterhalten, welche die zarten Stoffe behende zusammen legte. Naja. Unterhalten war etwas falsch gesagt. Sie meinte zu mir “Where do you stay today?” — Ich sagte “Oh, I have a house down there!” und fuchtelte mit der Hand in etwa in der Gegend rum, wo mein Haus liegen müsste. Im Kopf entspann sich schon wieder eine Zweitdiskussion in der Art “Nun nichts Falsches sagen, sonst will sie mitkommen.” Sie belies es dann aber bei der in simplen Schulenglisch formulierten Frage “And where do you come from?” worauf ich mit “Fromm tschörrmännieh” antwortete. Sie “ah, jimmy”. Wir grinsten beide und ich zog mit meiner Wäsche von dannen.

Saubere Wäsche. Für 170 THB (das ist etwas mehr als 3 Euro). In einem sauberen Seesack. Hätte ich ihr sagen sollen, dass der Seesack nur ein Transportmittel ist?

Benzin? Wozu braucht ein Moped Benzin?

Titelgebende Zeile mag ausschlaggebend für mein “kleines” Problem heute morgen gewesen sein. Ich dachte schon seit ein paar Tagen, ich sollte mal wieder tanken. Da ich aber nur auf Arbeit und zurück fuhr, verschob ich das immer wieder auf später. Nach der Laundry aber machte mein kleines sü?es Moped plötzlich seltsame Laute. Spotz spotz. Ich dachte mir, es wäre nicht unklug, nun gleich tanken zu fahren. Das Moped dachte es auch und ging an der nächsten Kreuzung aus.

Nett. Ich versuchte zu starten, es verweigerte aber beharrlich seine Dienste. Ein kurzer Blick zum Himmel — wolkenlos, Sonne. Nun gut, es war noch vor Acht, also konnte man annehmen, dass es nicht allzu schwierig werden könnte, das Moped zur Tankstelle zu schieben. Ich machte mich also schiebenderweise auf den Weg, unterwegs manchmal aufgehalten von Thais, die interessiert fragten, was denn kaputt wäre. Beim dritten hatte ich dann die Wortwahl gefunden, die am verständlichsten war: “No gasoline I think, the tank is empty!” Au?er einem mitleidigen Lächeln hatten sie aber nichts zu bieten.

Ich schob also weiter und beantwortete mitleidige Fragen. In der Ferne tauchte das McDonalds-Schild auf, nach weiteren zweihundert Metern wäre die Tankstelle gekommen. Ich, inzwischen mit einem eigenen tropischen Klima ausgestattet, Stürzbäche Rücken und Stirne hinabflie?end, schob glücklich schneller, als aus einer Hütte links eine ältere Frau herausschoss, mich krallte und mit meinem Moped zur Hütte zerrte. Dort stand eine einsame uralte Zapfsäule mit Benzin. Ich, glücklich nicht weiter schieben zu müssen, lies mir einen Liter einlaufen lassen, zahlte den stark überteuerten Preis von 30 THB mit einem Lächeln und fuhr tanken.

Und morgen fahr ich gleich wieder tanken. Schieben ist doof. Besonders hier.

In the laundry

Da dieses Weblog anscheinend eine Sammlung erster Male wird, möchte ich auch diesen Tag mit der Schilderung einmaliger erster Male beginnen.

In den letzten Tagen bemerkten wir ein verstärktes Aufkommen verschiedener Flugkleinsttiere. Zwar bestätigten mir alle, dass dies zu dieser Jahreszeit normal sei, ich entschloss mich trotzdem, meine Klamotten mal in die Wäscherei zu bringen. Wäschereien werden hier mit netten Pappschildern propagiert, auf denen steht: “Laundry, 1kg 30 THB”. Nett. Wäschereien gibt es überall und auf dem Weg zur Arbeit alleine 3. Ich packte also verschiedene Klamotten in den Seesack und fuhr zur erstbesten Wäscherei, wo mich ein finster dreinblickender laotisch aussehender Thai erwartete und ein Raum voller Frauen. Wahrscheinlich sind sie es nicht gewohnt, dass die Farangs um diese Zeit (7:30 Uhr) schon Wäsche bringen.

Nach einigem brokenenglisch verhandelten Sekunden war ich meine Wäsche los. Kein Beleg. Nur die Abholzeit 3 Uhr. Na ich bin gespannt. Fraglich ist auch, mit welchen Waschmitteln und wie hei? die Sachen gewaschen werden. Ein Experiment. Mal sehen.